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PC-Tuning – mehr Leistung für PC oder Laptop

Wenn Ihr PC oder Laptop in die Jahre gekommen ist, muss es nicht immer gleich ein neues Gerät sein. Durch den Austausch einiger Komponenten kann die Leistung deutlich gesteigert werden.

Warum wird mein Computer langsamer?

Dafür gibt es zahlreiche Gründe, wie die Fragmentierung der Festplatte, Programme die im Hintergrund geladen werden, Hardware-Probleme oder auch Virenbefall. In vielen Fällen liegt es daran, dass aktuelle Software die Leistungsgrenzen eines mehrere Jahre alten PCs sprengt. Kam Office 2010 beispielsweise noch mit 500-Megahertz-Prozessor und 256 Megabyte Arbeitsspeicher zurecht, so hätte das aktuelle Office 365 gerne einen 1,6 GHz Dual Core Prozessor mit mindestens 2GB Arbeitsspeicher zur Seite.

In vielen Fällen liegt es also gar nicht am Computer selbst, sondern daran, dass man aktuelle Software auf alter Hardware installiert.

Welche Komponenten beeinflussen die Leistung?

Der Prozessor (CPU – Central Processing Unit) gibt den Takt an, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Taktrate sagt – vereinfacht ausgedrückt – etwas darüber aus, wie viele Befehle der Prozessor in einer bestimmten Zeit verarbeiten kann. Eine höhere Taktrate bedeutet also mehr Leistung – auch wenn hier noch andere Faktoren eine Rolle spielen.
Aktuelle CPUs arbeiten mit mehreren Kernen. Das bedeutet, dass mehrere Befehle parallel verarbeitet werden können, was die Leistung im Bereich Multitasking (mehrere laufende Anwendungen) deutlich steigert.

Der Arbeitsspeicher (RAM – Random Access Memory) ist quasi das Kurzzeitgedächtnis Ihres Computers. Hier wird alles abgelegt, was für die aktuelle Aufgabe erforderlich ist. Der Lese- und Schreibzugriff auf den Arbeitsspeicher ist extrem schnell, dadurch kann der Prozessor die Daten direkt verarbeiten. Ist der Arbeitsspeicher zu klein bemessen und kann nicht alle erforderlichen Daten auf ein Mal speichern, müssen Daten von der langsamen Festplatte nachgeladen werden. Dadurch verzögert sich die Verarbeitung und der PC wird ausgebremst.

Die Festplatte (HDD – Hard Disk Drive) ist in älteren Computern eine rotierende Magnetscheibe, auf der Betriebssystem, Programme und Daten gespeichert werden. Aktuelle Geräte setzen meist auf sogenannte SSDs (Solid State Disk). Statt rotierender Scheiben kommen hier Speicherchips zum Einsatz. SSDs können Daten deutlich schneller liefern (und auch speichern) als die klassischen Festplatten. Aber auch bei den HDDs gibt es Unterschiede: Je nachdem, wie schnell die Magnetscheiben rotieren, können die Daten schneller geladen oder gespeichert werden. Beim Start des Betriebbsystems oder von Anwendungen werden große Datenmengen geladen. Je schneller die Festplatte diese liefern kann, desto schneller reagiert Ihr PC oder Laptop.

Die Grafikkarte (GPU – Graphics Processing Unit) ist für die Ausgabe der Bilder auf Ihrem Monitor zuständig. Bei Bürosoftware und Surfen im Netz ist die GPU wenig gefordert – anders sieht es bei Spielen oder auch bei der Videobearbeitung aus. Hier übernimmt die Grafikkarte komplexe Berechnungen und kann die Ursache dafür sein, dass es zu ruckelnder Darstellung bei Spielen kommt. Bei Notebooks setzt man häufig auf eine Grafikkarte, die im Prozessor integriert ist – dementsprechend hat diese natürlich wenig Leistung.

Welche Komponenten kann man aufrüsten?

Am einfachsten lässt sich die Festplatte austauschen, entweder durch ein schnelleres und größeres Modell oder gleich durch eine SSD. Seit über 10 Jahren ist die SATA-Schnittstelle hier Standard, so dass ein Austausch unproblematisch ist. Um System, Programme und Daten von der alten Festplatte zu übernehmen, gibt es zahlreiche Hilfsprogramme. Diese setzen allerdings den gleichzeitigen Anschluss beider Platten voraus, für Laptops braucht es hier also noch ein externes Gehäuse für die alte Festplatte.
Insbesondere der Austausch einer klassischen HDD gegen eine moderne SSD bringt einen erheblichen Leistungszuwachs.

In vielen Fällen auch noch unproblematisch aufzurüsten ist der Arbeitsspeicher. Hier muss man nur darauf achten, den passenden Speichertyp zu kaufen. Dann wird entweder der bestehende Speicher ersetzt oder mit zusätzlichen Modulen ergänzt.
Bei Laptops kann es allerdings vorkommen, dass Speichermodule fest verlötet sind, in diesem Fall ist es nicht möglich, den Arbeitsspeicher zu erweitern.
Wenn der verbaute RAM weniger als 4GB groß ist, lohnt sich eine Aufrüstung für mehr Leistung auf jeden Fall.

Problematischer wird es beim Prozessor. Bei Notebooks ist dieser, in aller Regel, nicht austauschbar. Aber auch bei Desktop-PCs ist ein Prozessortausch schwierig. Im Laufe der Jahre gab es verschiedene Sockeltypen (der Steckplatz für den Prozessor) und verschiedene Chipsätze, die für die Kommunikation des Prozessors mit den anderen PC-Komponenten zuständig sind. Will man den Prozessor aufrüsten, braucht man also ein Modell, dass zum vorhandenen Sockel und Chipsatz passt. Auch muss beim Tausch der CPU auf die richtige Demontage und Montage des Kühlers geachtet werden, ansonsten kann der Prozessor Schaden nehmen. Für Laien ein schwieriges Unterfangen, von dem man im Zweifel absehen sollte.

Auch die Grafikkarte ist bei Notebooks normalerweise fest verbaut, bzw. im Prozessor integriert, und damit nicht austauschbar. Beim PC kann man die integrierte Grafik durch eine zusätzliche Grafikkarte ersetzen. Wenn bereits eine Grafikkarte verbaut ist, kann diese durch ein aktuelleres Modell ausgetauscht werden. Allerdings sollte man dabei auf die Leistungsaufnahme achten – aktuelle Hochleistungs-Grafikkarten genehmigen sich bis zu 300 Watt. Das Netzteil muss für diese Belastung ausgelegt sein, ansonsten wird das System instabil.
Ein Aufrüsten der Grafikkarte ist nur sinnvoll, wenn man spielt oder Videobearbeitung betreibt. Für Office-Anwendungen und Internet spielt die GPU keine entscheidende Rolle.

Noch mehr Tuning…

Natürlich kann man seinen PC auch mit anderen Komponenten aufrüsten. Wer einen leistungsfähigen PC will, aber trotzdem eine ruhige Arbeitsumgebung bevorzugt, kann auf Wasserkühlung setzen. Auch der Austausch von CPU-Kühler, Gehäuselüftern und Netzteil durch hochwertigere Modelle, kann den PC leiser machen. Als netten Nebeneffekt bekommt man häufig noch eine schicke LED-Beleuchtung dazu ;-).

Mehr Speicherplatz lässt sich in PCs durch den Einbau zusätzlicher Festplatten erreichen. Alternativ gibt es externe Festplatten, die per USB angeschlossen werden.

Light-Anwendungen als Alternative

Wer nicht aufrüsten will, kann seinen alten PC oder Laptop dennoch weiter nutzen, ohne auf jeden Programmstart warten zu müssen. Das erfordert allerdings etwas Arbeit und Umgewöhnung. Beispielsweise gibt es verschiedene Linux-Varianten, die auf schwächere Hardware ausgelegt sind – ein Beispiel ist Linux Lite. Auch bei den Anwendungsprogrammen kann man auf ältere Versionen setzen, die weniger hohe Anforderungen an die Hardware stellen.

Fazit

Auch noch mehreren Jahren muss ein PC oder Notebook nicht zwangsweise zum alten Eisen gehören. Häufig ist eine Aufrüstung möglich und auch sinnvoll – nicht nur aufgrund der Kosten, sondern auch aus ökologischer Sicht.

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